Nach dem Tod

Frage: Was passiert mit „erlösten Christen“ nach ihrem Tod? Werden sie direkt bei Jesus sein oder in einem todesähnlichen Schlaf bleiben bis zur Auferweckung? Unsterblich ist nur Gott. Woher kommt dann der Begriff „unsterbliche Seele“, der doch in der Bibel nicht vorkommt? Im Lukasevangelium wird in der Unterhaltung Jesu mit Maria deutlich, dass alle Menschen am letzten/Jüngsten Tage auferstehen werden. Das ist alles widersprüchlich für mich. Im Schöpfungsbericht steht, Gott blies den Menschen seinen Atem ein, und der Mensch wurde eine Seele; beim Tod geht sie zurück zu Gott. Also, wo sind wir dann letzten Endes?

Antwort: 1. Erlöste Christen entschlafen durch Jesus (1.Thessalonicher 4,14), d. h. nach seinem Willen, und werden von Engeln in das Paradies getragen (Lukas 16,22). Das Paradies wird in Lukas 16,22 der „Schoß Abrahams“ genannt; der Schoß Abrahams war bei den Juden eine Bezeichnung für den Ort der Glückseligkeit. Der Apostel Paulus sehnte sich jederzeit danach, zum Herrn Jesus zu gehen, weil es dort weit besser ist (Philipper 1,23). In 2.Korinther 12,3.4 schreibt er vom Paradies, dass man dort „unaussprechliche Worte hörte, die ein Mensch nicht sagen darf“. Ein erlöster Christ, der entschläft, macht hier die Augen zu und schlägt sie nahezu im gleichen Augenblick im Paradies wieder auf. Dort ist er bei Christus und hört wunderbare Worte. Dort bleibt er so lange, bis der Herr Jesus wiederkommt und all die Seinen entrückt; das wird in 1.Thessalonicher 4,13–17 beschrieben.

2. Ein Mensch besteht aus Geist, Seele und Leib (1.Thessalonicher 5,23). Auch wenn es keine Bibelstelle gibt, die ausdrücklich sagt, dass die Seele unsterblich ist, so ist das dennoch die Lehre der gesamten Heiligen Schrift. Geist und Seele sind tatsächlich unsterblich, nur der Leib kann sterben (Römer 8,11). Wenn ein Mensch aufersteht, wird der Leib ebenfalls nicht mehr sterben (ausgenommen natürlich der Leib der Menschen, die zu biblischen Zeiten als Einzelne auferweckt wurden, wie z. B. Lazarus in Johannes 11). Der Himmel wird von unzähligen Menschen bewohnt werden (Johannes 14,1–3), die nie wieder sterben. Aber auch die Ungläubigen werden einmal alle auferstehen, das heißt also, einen Leib bekommen, in dem sie dann allerdings für ewig verdammt werden (Offenbarung 20,11–15). Übrigens ist der von Dir erwähnte „Jüngste Tag“ der Tag der Auferstehung der Ungläubigen – jedenfalls hat man diesen Tag in der Christenheit so genannt.

3. Der Herr Jesus spricht mehrere Male vom „letzten Tag“, aber Er meint damit die Auferstehung aller Gläubigen am Tag der Entrückung der Gemeinde bzw. am letzten Tag vor dem Tausendjährigen Reich, wenn alle Märtyrer auferstehen, die in der Zeit der Gerichte, wie sie in der Offenbarung beschrieben werden, umgekommen sind (siehe dazu Offenbarung 6,9–11; 20,4.5).

4. Also, wenn ein Gläubiger entschläft, geht er zum Herrn in das Paradies und ist damit auch bei Gott, und zwar bis zur Entrückung. – Ein Ungläubiger geht – das ist sein Geist und seine Seele – zum Hades (= Totenreich). Dort wird er bleiben, bis er am „Jüngsten Tag“ auferweckt wird (einen Leib bekommt), um vor dem großen weißen Thron zu erscheinen und dann für ewig gerichtet zu werden. Übrigens ist der Ungläubige nach seinem Tod sofort „in Qualen“ (siehe Lukas 16,22.23).

Werner Mücher

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