Mit Feuer gesalzen werden

Frage: Was bedeuten die Worte in Markus 9,49:  „Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden…“?

Antwort: In dem gesamten Abschnitt (V. 33–50) geht es hauptsächlich um das Verhältnis der Jünger zueinander. Sie hatten sich darüber unterhalten, wer der Größte von ihnen sei. Der Herr hatte ihnen gesagt, dass der der Größte wäre, der der letzte von allen und aller Diener werden würde. Er illustrierte seine Belehrung dadurch, dass Er ein Kind in ihre Mitte stellte (V. 33–37). Im Anschluss daran fragte Johannes, was mit solchen Jüngern wäre, die ihnen nicht nachfolgten. Die Antwort des Herr war, dass sie sie gewähren lassen sollten; der Herr würde jede gute Tat, die sie taten, segnen (V. 38–41). Schließlich spricht der Herr davon, wie ernst es ist, einem Gläubigen ein Anstoß im Glauben zu sein – Er spricht in einer sehr krassen Weise über Selbstgericht (Hand abhauen, Fuß abhauen, Auge wegwerfen). Die Alternative ist: in der Hölle, im unauslöschlichen Feuer landen. (V. 42–48).

Dann folgt als Schlussfolgerung, dass jeder mit Feuer gesalzen werden wird und dass jedes Schlachtopfer mit Salz gesalzen wird. Von Speisopfern lesen wir, dass sie in jedem Fall mit Salz gesalzen werden mussten (3.Mose 2,13). Salz spielte also eine wichtige Rolle im Opferdienst. Salz diente früher der Konservierung, der Fäulnisverhütung.

Im übertragenen Sinn bedeutet Salz:

a) Zeugnis gegenüber der Welt, wodurch dem Verderben entgegengewirkt wird (in diesem Sinn sind die Jünger das Salz der Erde; Matthäus 5,13; vgl. Lukas 14,34)

b) in Bezug auf Ungläubige das Gericht, wodurch Gott das Böse schließlich aus dem Weg schafft

c) in Bezug auf Gläubige Selbstgericht, wodurch Sünde verurteilt und künftig verhindert wird

Hier in Markus 9,49 sagt der Herr, dass jeder mit Salz gesalzen werden wird. Der Herr spricht in diesem Vers sowohl von Gläubigen als auch von Ungläubigen, denn Er spricht die Jünger an und spricht auch von Menschen, die kein Selbstgericht üben und letztlich in die Hölle geworfen werden. Dort werden sie für ewig gerichtet; sie werden „mit Feuer gesalzen“ werden, und zwar im Feuer- und Schwefelsee (Offenbarung 20).

Die Gläubigen hingegen sollen ihre Leiber als lebendige Schlachtopfer Gott darbringen (Römer 12,1). Sie können das nur, wenn sie im Selbstgericht alle Sünde verurteilen und bekennen (vgl. 1.Johannes 1,9). Deshalb muss jedes Schlachtopfer mit Salz gesalzen werden. Gläubige, Jünger Jesu, brauchen Salz in sich selbst, die beständige Bereitschaft zum Selbstgericht. Ohne Selbstgericht frisst das Böse weiter. Dann wird man auch nicht in Frieden untereinander sein (Markus 9,50). In Kolosser 4,6 forderte der Apostel die Briefempfänger auf, dass ihr Wort allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt sein sollte.

Zusammenfassung: Alle Menschen werden mit Salz gesalzen: bei den Ungläubigen bedeutet es das ewige Gericht, bei den Gläubigen das Selbstgericht. Außerdem sind die Gläubigen selbst Salz und wirken durch ihr Zeugnis gegen das Böse.

Werner Mücher

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